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Golden Retriever – der treue Schlaukopf aus Schottland im Rasseporträt

31.08.2023 - Lesedauer: 15 Minuten

Ein Golden Retriever steht im Park

Du suchst einen Hund mit freundlichem Charakter, der ebenso gehorsam wie zutraulich ist und mit dem du sportlichen Aktivitäten nachgehen kannst? Mit dem Golden Retriever liegst du goldrichtig: Der Apportierhund hat sich zu einem der beliebtesten Rassehunde im Land entwickelt. Zu Recht: In einem Golden Retriever findest du einen ebenso intelligenten wie liebenswerten Begleiter.

Volltreffer: vom Apportierhund zum Agility-Fan

Mit der Entwicklung von Schusswaffen konnten Jäger das Wild sogar auf weite Entfernungen erlegen. Dadurch änderten sich die Anforderungen an ihre Hunde: Die Tiere sollten abgeschossene Beute sicher und über größere Entfernungen herbeischaffen beziehungsweise zurückbringen, was dem englischen Wort „to retrieve“ entspricht. Und so schlug die Stunde des Golden Retrievers, den wir den Zuchtbemühungen des schottischen Barons Tweedmouth ab dem Jahr 1864 verdanken. Der Adlige kreuzte Wavy Coated Retriever, Tweed-Water-Spaniel und Irish Setter. Diesen Vorfahren verdankt der Golden Retriever sein Talent für Apportierarbeit. Außerdem hat er ein weiches Gebiss, das die Beute nicht beschädigt.
Seit 1913 ist der Golden Retriever eine offiziell anerkannte Rasse. Er gehört der FCI-Gruppe 8, Sektion 1 der Apportierhunde an. Sein Arbeitseifer und seine Intelligenz machen ihn zu einem gefragten Kollegen von Polizei, Rettungsdiensten und Drogenfahndern. Dank seines freundlichen, menschenbezogenen Charakters ist er zudem ein wunderbarer Therapiehund und Begleithund in der Behindertenarbeit. Aber auch als treuer und liebevoller Familienhund findet der Golden Retriever seine Bestimmung und ist dabei jedem Familienmitglied gleichermaßen zugetan.

Charakter und Temperament: Ist ein Golden Retriever ein Anfängerhund?

Aggressivität oder Furcht zeigt er in der Regel nicht: Das Temperament des Golden Retrievers zeichnet sich durch Offenheit und Liebenswürdigkeit aus. Mit Artgenossen ist der Hund ebenfalls ausgesprochen verträglich, weshalb der Golden Retriever gut für Anfänger geeignet ist. Dazu kommt der stark ausgeprägte Wille, seinem Menschen zu gefallen. Das erreicht der Golden Retriever nicht nur durch seine liebenswerte Zutraulichkeit, sondern auch durch seine Arbeitsfreude und seine Bereitschaft zur Unterordnung. Hundeanfänger kommen deshalb gut mit ihm zurecht. Als Schutzhund hingegen eignet sich der Golden Retriever aufgrund fehlender Schärfe nicht. Eine kleine Charakterschwäche ist seine Verfressenheit. Dank seines ausgeglichenen Wesens reagiert der Golden Retriever selten hektisch und nervös. Genau diese Eigenschaften machen es ihm möglich, sich auf seine Aufgaben genauestens zu konzentrieren. Hinzu kommt seine ausgesprochen gute Lernfähigkeit. Als Therapiehund, Blindenführhund oder als Schnüffelnase bei der Polizei kann er seine Intelligenz und sein gehorsames Wesen daher bestens zum Ausdruck bringen. Und sogar im Film hat er des Öfteren seinen Auftritt. Innerhalb der Familie erhält man einen fröhlichen und zutraulichen Hund, den so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Großes Dominanzgehabe und Rangordnungskonflikte kennt der Golden Retriever bei der richtigen Führung nicht. Sein geduldiges und verspieltes Wesen macht ihn daher zu einem idealen Familienhund. Rüden und Hündinnen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Charaktere nicht.
Trotz allem gilt: Ein Hund ist kein Spielzeug und kein Babysitter auf vier Pfoten. Jedes Tier hat seine eigenen Bedürfnisse, und Kinder sowie Menschen ohne Erfahrung in der Hundehaltung sollten vom ersten Moment an lernen, diese zu berücksichtigen.

Wie viel Auslauf braucht ein Golden Retriever?

Golden Retriever wurden ursprünglich gezüchtet, um ihre Menschen bei der Jagd zu begleiten und das erlegte Wild zu apportieren. Sie sind es also von jeher gewohnt, weite Strecken an der Seite ihrer Halter:innen zurückzulegen und kürzere Distanzen schnell zu überwinden. Wenn du dich für einen Golden Retriever entscheidest, solltest du ihm daher die Möglichkeit bieten können, sich regelmäßig und ausgiebig in der Natur aufzuhalten. Ausgedehnte Spaziergänge durch Wald und Wiesen versorgen deine Fellnase mit der nötigen Bewegung und natürlichen Umweltreizen.

Ein ausgewachsener Golden Retriever benötigt vergleichsweise viel Auslauf. Du solltest über den Tag verteilt etwa 2-3 Stunden Zeit dafür einplanen, wobei mindestens ein längerer Spaziergang dabei sein sollte. Das gilt in dieser Form natürlich nicht für Welpen, die man nicht überfordern darf.
Aufgrund seiner Bewegungsfreude kannst du einen Golden Retriever auch gut zum Radfahren oder Joggen mitnehmen. Tipps und Übungen hierzu findest du in unserem Beitrag Fahrradfahren mit dem Hund.
Zusätzlich zu den Ausflügen in die Natur freut sich dein Vierbeiner über ein größeres (Garten-)Grundstück, auf dem er sich frei und eigenständig bewegen kann.

Wie viel Bewegung braucht ein Golden Retriever?

Tägliche ausgiebige Spaziergänge und Sporteinheiten sind Pflicht, um den liebevollen und ausgeglichenen Charakter des Golden Retrievers zu erhalten. Der intelligente und arbeitseifrige Hund braucht sowohl geistige als auch körperliche Herausforderungen. Diese findet er beispielsweise bei Hundesportarten wie Agility, Flyball oder Obedience. Um die Intelligenz des Hundes anzuregen und seinen Spieltrieb auszulasten, benötigst du ein abwechslungsreiches Sortiment an Action- und Apportier-Spielzeug. Das Apportieren hat zudem den Vorteil, dass es die Beziehung zwischen dir und deinem Hund stärkt. Und es ist eine unterhaltsame Art, den Gehorsam deines Hundes zu trainieren. Richtig Apportieren muss gelernt sein. Klappt es mit einem Apportier-Dummy schon gut, versuch doch mal, den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen: Verwende mehrere Dummys, die in einer festgelegten Reihenfolge gebracht werden sollen, und erhöhe die Entfernung.
Auch Such- und Fährtenspiele sind eine willkommene Abwechslung. Unterwegs ist es ratsam, ein Handtuch mitzuführen: Der Golden Retriever ist eine echte Wasserratte – sobald er Wasser sieht, muss er hinein. Schließlich kam diese Rasse im 19. Jahrhundert primär bei der Enten- und Geflügeljagd zum Einsatz. Da war der Sprung ins kühle Nass zu jeder Jahreszeit unausweichlich, um die erlegten Vögel aus den Gewässern zu apportieren. Mit einem Ausflug ans Wasser bereitest du deinem Vierbeiner also immer eine große Freude. Und bei heißen Temperaturen bekommt dein Goldie zugleich eine erfrischende Abkühlung. Achte nur darauf, seine Ohren regelmäßig zu trocknen und zu kontrollieren. Hunde können ihre Ohren nicht vor Wasser verschließen und das wiederum führt manchmal zu Ohrenentzündungen.

Wie alt werden Golden Retriever?

Ein gesunder Golden Retriever hat eine Lebenserwartung von durchschnittlich elf Jahren. Wie alt ein Golden Retriever schlussendlich wird, lässt sich aber nicht vorhersehen. Es gibt durchaus Exemplare, die älter als elf Jahre werden oder die aufgrund einer Erkrankung frühzeitiger sterben. Wissenschaftler fanden heraus, dass Fettleibigkeit die Lebenserwartung von Tieren um etwa 20 Prozent senkt. Dazu untersuchten sie Labrador Retriever und stellten fest, dass die durchschnittliche Lebenserwartung der normalgewichtigen Hunde um circa zwei Jahre höher war als diejenige fettleibiger. Wenn du also die Lebenserwartung deines Golden Retrievers positiv beeinflussen möchtest, unterstütze ihn dabei, im Laufe seines Lebens sein Idealgewicht beizubehalten. Das gilt ebenso, wenn du dich für einen Golden Retriever-Mischling entscheiden solltest. Beliebt ist etwa der Golden Retriever-Labrador-Mix. Diese Art von Golden Retriever-Mix bezeichnet man auch als „Goldador“.

Golden Retriever: Größe

Die Größe des Golden Retrievers schwankt, je nach Geschlecht, zwischen 51 und 61 Zentimetern Schulterhöhe bei einem Gewicht von 25 bis 35 Kilogramm. Es handelt sich also um einen mittelgroßen Hund, der Platzansprüche stellt. Voll ausgewachsen sind viele Golden Retriever erst mit zwei bis drei Jahren. Ihre Geschlechtsreife erhalten sie im Alter von sechs bis zwölf Monate, wobei Hündinnen in der Regel früher dran sind als ihre männlichen Artgenossen.

Erziehung und Haltung des Golden Retrievers

Idealerweise hat dein Golden Retriever freien Zugang zum Garten oder Grundstück, wird nicht über einen längeren Zeitraum allein gelassen und kann eine enge Bindung zu seinen Menschen aufbauen. Wer in diesem Hund einen Wachhund für Haus und Hof sieht, der ist mit dieser Rasse leider fehlbesetzt. Er begegnet Fremden mit der gleichen positiven Aufgeschlossenheit wie Artgenossen und anderen Tieren. Für eine Zwingerhaltung ist er daher überhaupt nicht geeignet.
Die Erziehung des Golden Retrievers vollziehst du mit liebevoller Konsequenz, um den Jagdtrieb des Hundes in die richtigen Bahnen zu lenken. Trotz seines freundlichen Wesens ist es wichtig, den Golden Retriever von klein auf konsequent zu erziehen. Damit schaffst du die Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben mit deinem Hund. Seinen natürlichen Talenten kommst du bei der Erziehung mit ausgiebigen Apportierspielen und Agility-Training entgegen.

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Wie lange kann man einen Golden Retriever alleine zu Hause lassen?

Golden Retriever sind sehr menschenbezogen und verbringen ihre Zeit am liebsten im Kreise der Familie. Dank ihrer Liebenswürdigkeit und dem ausgeprägten Gehorsam lassen sie sich bei Besorgungen im Alltag problemlos mitnehmen und begleiten dich wenn möglich sogar ins Büro.

Sollte es aber doch einmal notwendig sein, deine Fellnase vorübergehend alleine zu Hause zu lassen, versuche den Zeitraum auf maximal 6 Stunden zu beschränken. Das sollte allerdings wirklich eine Ausnahme bleiben, denn bleibt dein Goldie zu lange alleine, wird ihm womöglich langweilig oder er fängt an dich zu vermissen. Dann können Symptome von Trennungsangst oder Kontrollverlust auftreten, die sowohl für deinen vierbeinigen Liebling als auch den Rest der Familie sehr belastend werden können.

Ernährung des Golden Retrievers

Trotz seines sportlichen und aktiven Charakters neigt der Golden Retriever schnell zu Übergewicht und Fettleibigkeit. Da Übergewicht bekanntlich Gift für die Gelenke und die Gesundheit ist, solltest du auf eine ausgewogene Ernährung deines Hundes achten. Weil diese Rasse als besonders verfressen gilt, musst du bereits deinem Welpen deutlich machen, dass Betteln sowie die ungewollte Futtersuche im Gelände absolut tabu sind. Damit vermeidest du, dass sich dein Golden Retriever-Welpe überschüssige Pfunde anfrisst, die ihn spätestens im Erwachsenenalter gesundheitlich belasten können. Trainingshappen und Leckerchen sollten immer von der Tagesration abgezogen werden.
Ob dein Vierbeiner Übergewicht hat, erkennst du zum Beispiel daran, dass sein Bauch breiter als der Brustkorb ist. Auch wenn von oben keine Taille mehr erkennbar ist, solltest du die Futterrationen deines Lieblings etwas reduzieren.

Ein Golden Retriever rennt über eine Wiese

Pflege des Golden Retrievers

Diese Rasse verfügt über ein glattes oder welliges, aus zwei Schichten bestehendes Haarkleid. Die äußere Schicht ist wasserabweisend, was den Schwimmliebhabern sehr zugutekommt. Die innere Schicht fungiert als Wärmedecke. Die Fellpflege beim Golden Retriever ist einfach: Bürste deinen Hund einmal wöchentlich, während des Fellwechsels täglich. Auch Ohren und Zähne sollten gewissenhaft gepflegt werden, um Entzündungen vorzubeugen. Durch seine Unterwolle ist der Hund recht kälteresistent, sommerliche Hitze kann ihn hingegen anstrengen. Golden Retriever haben einen gesunden Appetit und neigen zu Übergewicht mit Folgeerscheinungen wie Arthrosen. In den vergangenen Jahren ist der Golden Retriever zum Modehund avanciert. Wegen der gestiegenen Nachfrage kommt es vermehrt zu nachlässigen Zuchten. Wähle daher unbedingt einen seriösen Züchter, wenn du einen Golden Retriever-Welpen kaufen möchtest.

Sollte man Golden Retriever baden?

Golden Retriever verbringen gern viel Zeit draußen und lieben es dort besonders, sich ins Wasser zu stürzen. Je nachdem, ob es sich um einen klaren Bergsee oder einen schlammigen Tümpel handelt, kann das schon einmal zu hartnäckigen Verschmutzungen oder Gerüchen führen, die sich nicht einfach ausbürsten lassen.
Grundsätzlich solltest du deinen Golden Retriever dennoch nur dann baden, wenn es sich wirklich nicht umgehen lässt. Durch die häufige Verwendung von Hundeshampoo kann die natürliche Fettschicht des Fells, die deinen Liebling vor Dreck und Feuchtigkeit schützt, angegriffen werden. Versuche also Hundeshampoo so weit wie möglich zu vermeiden und spüle deinen Golden Retriever, falls nötig, stattdessen nur mit klarem Wasser ab.

Der Golden Retriever und seine Farben

Welche Farbe ein Golden Retriever haben soll, steckt bereits im Namen. Dabei sind einige Nuancen erlaubt: Manche Hunde weisen ein beinahe weißes Haarkleid auf, andere erscheinen rötlich. Die Farbe kommt von dem reinerbigen Merkmal Rezessives Gelb. Die Pigmentzellen eines Golden Retrievers können damit niemals dunkles Pigment (Eumelanin) bilden, sondern immer nur helles Pigment (Phäomelanin). Phäomelanin sorgt für Farben von Cremeweiß bis Dunkelrot. Eumelanin dagegen ist für schwarzes oder dunkelbraunes Fell verantwortlich.
Der genaue Farbton des gelben Pigments ist variabel, er hängt von der Intensität ab. Dicht gepacktes Pigment erscheint dunkler, weniger dichtes Pigment wirkt heller. Während aus zwei dunkelgoldenen Golden Retrievern auch mal ein heller Welpe hervorkommen kann, ist dies andersherum nicht möglich. Zwei helle Hunde können keinen dunklen Artgenossen zeugen. Züchter haben die Möglichkeit, durch Selektion den gelben Farbton graduell zu verändern. Die Farbe hat dabei keinerlei Auswirkungen auf das Wesen und Temperament des Hundes.
Im Alter verdunkelt sich die Fellfarbe meistens.

Der Golden Retriever kommt also in verschiedenen Farbtönen vor. Dazu gehören:

  • Golden Retriever in Weiß: Diese sehr helle Schattierung erfreut sich bei Hundehaltern großer Beliebtheit. Ganz weiß sollte das Fell allerdings nicht sein. Doch sehr helle Cremetöne sehen unter bestimmten Lichtverhältnissen oftmals so aus, als wären sie reinweiß.
  • Creme: Dieser Ton hat in Großbritannien zahlreiche Liebhaber. Hunde in Creme werden daher auch als englische Golden Retriever bezeichnet. Creme ist dabei nur ein wenig heller als der weißliche Ton.
  • Hellgolden: Diese Farbe bezeichnet den Übergang von einer hellen Cremefarbe hin zu gelbblondem Haar.
  • Golden: Dieser Farbton gab der Hunderasse ihren Namen. Er zeichnet sich durch ein sattes Gelb aus.
  • Dunkelgolden: Dieser Ton beschreibt ein intensives Gelborange, das aber noch nicht als Rot durchgeht.
  • Foxred: Rotorange, Mahagoni und Fuchsrot entsprechen nicht dem Standard des Golden Retrievers. Dennoch gibt es Golden Retriever in diesen Schattierungen – obwohl sie selten vorkommen.

Die Farbe des Golden Retrievers ist nicht über den gesamten Körper einheitlich. Die lange Unterwolle entlang der Befederung an den Beinen, der Brust und der Unterseite von Bauch sowie Rute erscheint meist heller als das restliche Fell. Die Ohren eines Golden Retriever-Welpen geben übrigens einen guten Anhaltspunkt, welche Farbe der Hund im erwachsenen Alter einmal haben wird.
Einen kurzhaarigen Golden Retriever gibt es nicht – es sei denn, er wurde geschoren. Doch wenn von einem kurzhaarigen Goldie die Rede ist, ist meistens ein Labrador Retriever gemeint, der ebenfalls ein toller Familienhund ist.
Schwarzhaarige Golden Retriever gibt es laut Rassestandard ebenso wenig. Daher handelt es sich bei den vermeintlichen Vertretern meist um einen sehr nahen Verwandten, den Flat Coated Retriever.
Das Pigment von Ballen, Lidrändern, Nase und Lippen ist immer schwarz. Die Tasthaare dagegen sind weiß. Typisch für Golden Retriever ist außerdem ihre sogenannte Wechselnase: Die Nase neigt dazu, saisonal bedingt auszubleichen. Im Winter wird sie heller, im Sommer wieder dunkler. Auch bilden sich in den kälteren Monaten manchmal rosa Flecken auf der Nase – es entsteht eine „Schneenase“.

Rassespezifische Erkrankungen des Golden Retrievers

Eine typische Erkrankung des Golden Retrievers stellt die Epilepsie dar. Sie zeigt sich häufig innerhalb der ersten drei Lebensjahre. Es handelt sich in der Regel um eine idiomatische Epilepsie: Es gibt keine Ursache für die Anfälle. Bei Hunden, die Epilepsie erst im hohen Alter entwickeln, geht man dagegen oft von einem Gehirntumor oder einer metabolischen Ursache aus. Epilepsie kann mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden, sodass die Anfälle entweder stark zurückgehen oder sogar ganz ausbleiben.
Daneben besitzt der Golden Retriever anfällige Augen. Netzhautschwund und Grauer Star treten vergleichsweise häufig auf. Für den Grauen Star verantwortlich ist eine Linsentrübung, die im Welpenalter selten entdeckt wird. So kommt die Krankheit erst später ans Licht. Der Netzhautschwund hingegen schreitet langsam und stetig voran. Der völlige Verlust des Augenlichts tritt – wenn es überhaupt so weit kommt – erst im hohen Alter ein.
Wie alle großen Rassen hat der Golden Retriever eine Veranlagung zur Hüft- und Ellbogendysplasie. Viele Zuchtvereine haben aber bereits Maßnahmen getroffen, um das Vererben dieser Veranlagungen zu reduzieren. Da Übergewicht diese Erkrankungen begünstigt, solltest du gut auf das Gewicht deines Vierbeiners achten.
Ebenfalls häufiger als bei anderen Hunderassen bildet der Golden Retriever Mastzelltumore in der Haut oder Unterhaut. Diese können gut- und bösartig sein. In jedem Fall ist eine möglichst frühzeitige Behandlung nötig.

Was ist zu beachten, wenn du einen Golden Retriever kaufen möchtest?

Angesichts des freundlichen Aussehens, der tollen Charaktereigenschaften, der Intelligenz und des liebevollen Wesens des Golden Retrievers ist es kaum verwunderlich, dass er zum Modehund avanciert ist. Doch ist die Nachfrage groß, nimmt die Anzahl der nachlässigen und unseriösen Zuchten zu, um die beliebte Rasse möglichst schnell und gewinnbringend zu vermitteln. Ein guter Golden Retriever-Züchter hingegen zeigt Verantwortung und echtes Interesse an den neuen Besitzern seiner Schützlinge. Wundere dich demnach nicht, wenn er dir einige Fragen stellt. Schließlich möchte er nur sichergehen, dass es seinem Welpen später hervorragend geht. Die Verpaarung ausschließlich gesunder Elternteile, ein Kaufvertrag sowie ein Gesundheitscheck mit Impfungen gehören zum Standard. Besuche den Golden Retriever-Welpen einige Male, bevor du ihn endgültig mit nach Hause nimmst, lass dir die Eltern zeigen und stell dem Züchter alle Fragen, die dir auf dem Herzen liegen. Mach dir auch ein genaues Bild von der Zuchtstätte und der Sozialisierung der Tiere. Der Staubsauger, ein Halsband, Kinder, fremde Menschen und die Fahrt mit dem Auto sollten für den Welpen nichts Neues mehr sein.

Und noch etwas gilt es zu beachten: Wie der Labrador Retriever, der Border Collie, der Australian Shepherd und viele weitere arbeitswütige Hunderassen unterteilt sich der Golden Retriever in zwei Zuchtlinien. Die leichtere und sportlichere Arbeitslinie setzt den Fokus auf die Leistung der Tiere und eignet sich insbesondere für die Jagd sowie ausgiebigen Hundesport. Die Showlinie ist vom Gemüt her ruhiger, ausgeglichener und vom Körperbau kompakter sowie schwerer. Die Züchter dieser Linie haben nicht nur den Ausstellungserfolg im Blick, sondern auch die charakterlichen Eigenschaften als treuen und liebevollen Familienbegleiter ohne ausgeprägten Apportier- und Jagdtrieb.

Fun Facts über Golden Retriever

Viele Golden Retriever haben sich in der Öffentlichkeit einen Namen gemacht, sei es als Filmhund, durch ihre berühmten Besitzer oder ihre eigenen Talente. Kennst du bereits ein paar dieser Fun Facts?

  • Das erste Foto auf Instagram zeigt einen Golden Retriever. Instagram-Mitbegründer Kevin Systrom lud ein Bild seines Goldie-Welpen hoch, der neben einem Taco-Stand in Mexiko sitzt.
  • Der australische Golden Retriever Charlie kam mit einer Belllautstärke von 113,1 Dezibel ins Guinness-Buch der Rekorde.
  • Finley, ein Golden Retriever aus den USA, kann sechs Tennisbälle auf einmal im Maul halten und übertrifft damit seinen Artgenossen, der fünf schaffte.
  • Die beiden Goldies Bretagne und Riley waren nach dem Terroranschlag am 11. September im Einsatz. Sie halfen bei der Suche und Bergung von Personen.
  • Gerald Fords Golden Retriever-Dame Liberty brachte im Weißen Haus ihre Welpen zur Welt.
  • US-Präsident Ronald Reagan war oft mit seinem Golden Retriever Victory auf seiner Ranch zu sehen – die beiden liebten es dort.
  • Adam Levine stellte seinen neuen Goldie-Welpen Charlie einem breiten Publikum vor, als er bei NBCs „The Voice“ auftrat.

Man sagt, Golden Retriever bleiben im Herzen Welpen. Sie behalten ihren verspielten, jugendlichen Überschwang und bringen Familien sowie Einzelpersonen ihr Leben lang viel Freude.

SteckbriefGolden Retriever

Rasse
Golden Retriever
Herkunft
Großbritannien
Klassifikation
Apportierhunde
Größe
Rüde 56 bis 61 Zentimeter Schulterhöhe – Hündin 51 bis 56 Zentimeter Schulterhöhe
Gewicht
Rüde 30 bis 40 Kilogramm – Hündin 25 bis 35 Kilogramm
Körperbau
harmonisch und gut proportioniert, kräftige Knochen
Augen
dunkel, liebenswerter Ausdruck
Ohren
mittelgroß, in Augenhöhe angesetzt und fallend
Fell und Farbe
wetterfestes Fell, flach oder gewellt mit dichter Unterwolle und Befederung an Läufen und Rute; Goldtöne
Besonderheiten
liebt Wasser, haart ganzjährig leicht
Charakter
liebenswürdig, zutraulich, arbeitswillig
Pflege
wöchentlich bürsten, im Fellwechsel täglich
Gesundheit
Neigung zu Übergewicht, Arthrosen, zuchtbedingt anfällig für Epilepsie, Schilddrüsenunterfunktion und Futtermittelallergien

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Alle Informationen rund um den Golden Retriever

Wenn dein Herz für Retriever schlägt, solltest du dir auch diese Arten ansehen:

  • Chesapeake Bay Retriever: Der Chesapeake Bay Retriever – oder auch „Chessie“ – ist ein vielseitiger Arbeits- und Familienhund. Er hat zwei große Leidenschaften: das Wasser und das Spielen mit Kindern. Ganz nebenbei ist er ein eifriger, gelehriger Jagdhund.
  • Curly Coated Retriever: Der Curly Coated Retriever ist eine alte Jagdhunderasse, die leider nur noch selten zu sehen ist. Die fein gelockten Hunde bestechen mit ihrer Intelligenz, ihrer Kooperationsbereitschaft und ihrem Arbeitswillen. Als reine Freizeit-Begleithunde sind sie deshalb nicht zu empfehlen – sie möchten arbeiten!
  • Flat Coated Retriever: Der Flat Coated Retriever überzeugt mit seinen Qualitäten sowohl Jäger, sportlich Aktive als auch Familien mit Kindern. Er verbindet kraftvolle Eleganz mit edlem Aussehen, ist dabei ein gehorsamer, pflegeleichter Begleiter bei Wind und Wetter.
  • Nova Scotia Duck Tolling Retriever: Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever, auch Toller genannt, wurde einst zum Anlocken und Apportieren von Enten gezüchtet. Toller sind Hunde, die sich für die Jagd und für den Hundesport eignen. Sie wollen gerne mit ihrem Menschen zusammenarbeiten.

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