Tipps für ein gesundes und zufriedenes Mäuseleben

Sie sind verspielt, neugierig, überaus niedlich und pflegeleicht. Mäuse gehören zu den beliebtesten Haustieren und sind wie kaum ein anderes Tier auf der ganzen Welt vertreten. Es gibt sie in vielen unterschiedlichen Farben und Variationen. Kein Wunder, dass sie auch bei uns in der Heimtierhaltung so beliebt sind. Damit sich deine Mäuse auch rundum wohlfühlen, benötigen sie eine geräumige Behausung, die richtige Pflege sowie ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten.

In unserem Ratgeber erfährst du, was in der Mäusehaltung wirklich wichtig ist und mit welchen kleinen Tipps und Tricks du deinen Nagern ein artgerechtes Leben bieten kannst.

Mäuse sind äusserst anpassungsfähige Tiere und finden nahezu auf allen Kontinenten einen Lebensraum. Ursprünglich stammen sie aus Asien und gelangten durch die Seefahrt in jeden Winkel dieser Erde. Sie schlossen sich schnell dem Menschen an, meist unbemerkt und machten sich an deren Vorräten zu schaffen. Bereits um 1100 vor Christus wurden in China die ersten Mäuse gezüchtet. Es sind also Haustiere mit langer Geschichte.

Heute lebt die typische Hausmaus in Felsspalten, Häusern, Gartenanlagen, Lagerräumen und Holzhausen, wo sie weiterhin als unerkannter Mitbewohner von Vorräten und Restabfällen lebt. Als Heimtiere sind die Hausmäuse allerdings eher ungeeignet. Farbmäuse, Wüstenrennmäuse oder Springmäuse sind jedoch besonders beliebt und in vielen Arten und Farbvariationen erhältlich.

In der freien Natur leben Mäuse nicht alleine, sondern in kleinen Gruppen. Bei einer Einzelhaltung würden sie vereinsamen, deshalb ist diese nicht erlaubt. Da sie sich allerdings auch schnell vermehren können und in ihrem knapp dreijährigen Leben über 100 Nachkommen zeugen, ist von vielen Tieren eher abzuraten. Denn auch die jungen Mäuse sind nach vier Wochen geschlechtsreif und können Nachwuchs bekommen. Daher sind gleichgeschlechtliche Paare, die sich vertragen und am besten schon als junge Tiere zusammengelebt haben, ideal für die Heimtierhaltung.

Mäuse sind eher nachtaktiv und verbringen ihre wache Zeit mit der Futtersuche, graben Tunnel und Gänge und gehen auf Entdeckungstour. Die Mäusebehausung sollte daher viel Platz bieten. Am besten eignet sich ein langes Gehege, das gleich mehrere spannende Ebenen hat. Dort sollten ausreichend Klettermöglichkeiten zur Verfügung stehen. Mäuse neigen zudem dazu, alles anzuknabbern, was ihnen in die Quere kommt, um daraus Nistmaterial herzustellen. Du kannst sie dabei unterstützen, indem du das Gehege immer wieder mit neuen natürlichen Materialien wie Wurzeln oder Papierrollen bestückst. Plastik und lackiertes Holz oder Produkte mit Chemikalien haben in einem Mäuseheim nichts verloren.

Folgende Dinge sollten in der Behausung deiner Mäuse nicht fehlen:

• Häuschen, Höhlen und andere Verstecke
• Natürliche Nistmaterialien
• Faserige Einstreu
• Laufrad (> 20 cm)
• Klettermöglichkeiten
• Futternäpfe und Wasserspender

Wichtig: Die Einstreu macht einen grossen Teil in der Behausung aus. Daher solltest du ein Gehege wählen, das an den Seiten geschlossen ist, denn die Streu muss 20 – 40 Zentimeter hoch sein, damit deine Mäuse ausreichend Platz zum Buddeln und Graben haben. Wichtig ist auch die Wahl der richten Streu. Diese sollte staubfrei sein und keine Chemikalien enthalten, da die Streu auch gerne angeknabbert wird. Eine faserige Einstreu aus Hölzern oder Hanf ist ideal.

Wie bei allen anderen Nagern auch, solltest du die Urin- und Kotstellen täglich reinigen. Ein Wechsel der Einstreu sowie die komplette Reinigung des Geheges sollte ebenfalls regelmässig auf dem Programm stehen. Mit einer grossen Sandschale sorgst du zudem dafür, dass deine Mäuse der Fellpflege nachgehen können, denn sie lieben es, ein ausgiebiges Sandbad zu nehmen. Baden und bürsten musst du die Tiere nicht. Für den natürlichen Abrieb der Zähne sorgen die kleinen Nager in der Regel selbst, wenn sie ausreichend Möglichkeiten zum Knabbern haben.

Trotzdem solltest du darauf achten, dass deine Mäuse immer vital sind, keine verklebten, sondern klare und glänzende Augen haben und sich an der Fellbeschaffenheit nichts verändert hat. Ansonsten ist ein Besuch beim Tierarzt notwendig, der bei deinen Mäusen einen ausführlichen Gesundheitscheck durchführen wird.

Hier erfährst du mehr über die richtige Mäuse-Pflege.

Auch wenn Mäuse zu den Allesfressern zählen, vertragen sie noch längst nicht alles. Vielmehr benötigen sie ausgewogene Körnermischungen und Frischfutter. Körnermischungen erhältst du bereits in einer natürlichen Zusammensetzung. So sollte ausreichend Getreide für den Energiebedarf zur Verfügung stehen. Grassamen, Buchweizen, Nüsse und Sesam gehören ebenfalls zur natürlichen Ernährung der Mäuse.

Frisches Futter sollte zudem regelmässig auf dem Speiseplan stehen. Dazu eignen sich verschiedenste Kräuter wie Basilikum oder Dill oder Gemüse wie Broccoli oder Spinat. An Obst bevorzugen Mäuse Äpfel, Birnen, Himbeeren oder Weintrauben.

Auch tierisches Eiweiss benötigen deine Nager für ihr Wohlergehen. Mehlwürmer, Heimchen, Eier und auch Milchprodukte kannst du ebenfalls zwischendurch füttern.

Mäuse sind zwar sehr scheue Tiere, da sie in der Natur oft Beutetiere sind und neigen dazu, sich bei der kleinsten Kleinigkeit umgehend zu verkriechen. Allerdings sind sie auch echte Naschmäuler und können leckerem Futter nicht widerstehen. Genau hierbei setzt du an, um deine Mäuse handzahm zu bekommen. Mit einigen Leckerchen kannst du deine Mäuse immer wieder langsam und regelmässig anlocken, bis sie sich irgendwann ganz freiwillig auf deine Handfläche setzen und das Futter knabbern, das du ihnen anbietest.

Dieser Prozess geht nicht von heute auf morgen, sondern kann schon eine ganze Zeit dauern. Deshalb solltest du mit deinen Mäusen geduldig sein, sie immer wieder vorsichtig zu dir kommen lassen und sie nach Möglichkeit nicht erschrecken.

Wenn deine Mäuse zahm sind, kannst du sie auch in der Wohnung, an einem abgesicherten und gefahrenfreien Ort, laufen lassen. Hier erklären wir dir im Detail, wie du deinen Mäusen den Freilauf ermöglichen kannst.

Auch für Kinder eignen sich Mäuse als Haustiere. Schliesslich ist ihr wildes Treiben spannend zu beobachten. Mäuse sind aber sowie alle anderen Tiere auch keine Kuscheltiere. Daher solltest du Kind und Tiere nie alleine lassen und insbesondere kleinen Kindern den Umgang mit Mäusen erst richtig beibringen, bevor sie die Nager auf die Hand nehmen dürfen. Denn nicht nur im Gehege, sondern auch auf Schultern und Armen lieben sie es zu Klettern. Daher gilt: Kind und Tiere immer unter Aufsicht.

Mäuse haben je nach Art eine Lebenserwartung von etwa drei Jahren. Schon vor der Anschaffung solltest du dir darüber im Klaren sein, ob du den Tieren in dieser Zeit ein schönes Zuhause bieten kannst. Auch während deiner Abwesenheit benötigst du jemanden, der sich um deine Mäuse kümmert und sie versorgt.

Auch wenn die Anschaffung von Mäusen nicht kostenintensiv ist, kann jedoch die Erstausstattung schon ins Geld gehen. Vom Gehege bis hin zu Beschäftigungsmöglichkeiten, der richtigen Einstreu und den Rückzugsorten – kann schon einiges zusammenkommen, was deine Mäuse direkt von Beginn an benötigen.

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