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Miezen- und Menschenjahre: Lebenserwartung von Katzen

13.08.2023 - Lesedauer: 7 Minuten

Schlafende Katze

Ob du ein Katzenkind oder einen schnurrenden Senior aus dem Tierheim zu dir nach Hause geholt hast: Sicherlich fragst du dich, wie lange die Samtpfote dich auf deinem Weg begleiten wird. Die Lebenserwartung von Katzen lässt sich pauschal nicht beziffern: Zu viele voneinander unabhängige Faktoren spielen eine Rolle. Es gibt jedoch Anhaltspunkte, an denen du dich orientieren kannst. Hier erfährst du, was du über das Alter von Katzen wissen solltest.

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Wie alt werden Katzen im Durchschnitt?

Zur groben Orientierung: Die Lebenserwartung einer Hauskatze liegt zwischen zwölf und 18 Jahren. Das ist ein sehr flexibles Zeitfenster, das sich dadurch erklärt, dass bereits die Definition von „Hauskatze“ keine sehr eng gefasste ist. So gibt es zum Beispiel Unterschiede beim Lebensalter verschiedener Katzenrassen: Manche Edelmieze wird im Schnitt älter als eine Vertreterin einer anderen Rasse. Außerdem spielt in die Statistik hinein, ob es sich bei dem einzelnen Tier um eine behütete Wohnungskatze, einen abenteuerlustigen Freigänger oder gar einen Streuner handelt. Zum Einfluss der einzelnen Faktoren später mehr.

Wie alt ist eine Katze in Menschenjahren?

Katzenjahre lassen sich nicht so einfach in Menschenjahre umrechnen. Der Grund dafür: In ihrer Entwicklung vollziehen Katzen (wie die meisten Tiere) Entwicklungssprünge, die beim Zweibeiner (analog zu dessen Alterungsprozess) langsamer ablaufen. So hat man bei einer einjährigen Katze, übertragen auf die menschliche Entwicklung, bereits einen Jugendlichen vor sich. Ein Menschenbaby gleichen Alters wäre gerade dabei, laufen zu lernen. Sind gewisse Entwicklungsprozesse vollzogen, verlangsamt sich auch der Alterungsprozess der Katze. Eine Formel wie „ein Katzenjahr entspricht x Menschenjahren“ funktioniert also nicht. Stattdessen kannst du dich nach folgenden Kriterien richten.

  • Kindheitsphase: In den ersten zwölf Lebensmonaten entwickelt das Kitten sich vom Jungtier zum Halbstarken. Am Ende des ersten Lebensjahres hast du es mit dem felinen Äquivalent eines 15-jährigen Teenagers zu tun.
  • Jugend: Die Entwicklung vom „Teenie“ zum jungen Erwachsenen macht deine Samtpfote in ihrem zweiten Lebensjahr durch. Am zweiten Geburtstag kannst du mit dem Stubentiger seine Volljährigkeit feiern; als Mensch wäre er etwa 21 Jahre alt.
  • Erwachsenenalter: Zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr ist die Katze erwachsen. Pro Kalenderjahr altert sie ab jetzt um etwa vier Menschenjahre.
  • Reifejahre: Ab dem siebten Geburtstag wäre dein Stubentiger als Mensch in seinen besten Jahren. Dieser Zeitraum würde, auf Menschenjahre übertragen, der Zeitspanne von etwa 43 bis 55 Jahren entsprechen.
  • Senioren: Zwischen dem elften und 14. Jahr zählt die Katze zu den älteren Semestern. Der vergleichbare Menschenzeitraum wäre das Alter bis 71 Jahre.
  • Greisenalter: Ab 15 Katzenjahren ist deine Samtpfote ein betagtes Tier. Setzt man das oben erwähnte obere Durchschnittsalter von 18 Jahren an, entspräche das einem 87-jährigen Menschen.

Allzu eng solltest du aber diese grobe Übersicht nicht interpretieren, denn auch eine Katze ist nur so alt, wie sie sich fühlt. Auch in fortgeschrittenem Alter können Katzen sich „jugendliche“ Abenteuerlust und Übermut bewahren.

Woran erkenne ich das Alter einer Katze?

Wenn du das Alter deiner Katze nicht kennst, etwa weil du sie als Fundtier aufgenommen hast, kann die Altersbestimmung schwierig sein. Sofern es sich nicht offensichtlich um ein Kitten handelt, geben dir körperliche Merkmale Anhaltspunkte. Dazu gehört zum Beispiel das Gewicht: Ist die Katze schwerer als 1,6 Kilogramm (und dabei nicht extrem abgemagert), sollte sie mindestens ein Jahr alt sein. Besitzt sie noch ein vollständiges und gesundes Gebiss, dürfte sie fünf Jahre oder jünger sein. Hier hilft dir dein Tierarzt gerne weiter.
Ab dem siebten Lebensjahr machen sich bei Katzen Veränderungen an den Augen bemerkbar. Diese können leicht getrübt und die Pupillen etwas geweitet sein. Alte Katzen haben oft ein festeres, teils struppiges Fell. Das hängt damit zusammen, dass die Beweglichkeit beim Putzen nachlässt. Auch Schulterknochen und Becken treten bei Katzensenioren deutlicher hervor als bei jungen und adulten Tieren.

Welche Faktoren können Einfluss auf die Lebenserwartung von Katzen haben?

Die oben angeführten Merkmale und Altersstufen beziehen sich auf gesunde Katzen ohne Beachtung weiterer Merkmale. Doch natürlich gibt es Parameter, die Einfluss auf die Lebenserwartung haben.

  • Lebensumstände: Lebt dein Tiger als Wohnungskatze, sind bei guter Pflege, Fütterung und vorbehaltlich Erkrankungen (siehe unten) 15 bis 18 Jahre ein nicht ungewöhnliches Alter. Freigänger haben statistisch mit zehn Jahren eine deutlich geringere Lebenserwartung. Dabei wird der Durchschnittswert natürlich durch das vermehrte Risiko tödlicher Unfälle und höherem Infektionsrisiko gesenkt. Streuner ohne menschliche Zuwendung erreichen im Schnitt nur das fünfte Lebensjahr.
  • Geschlecht: Die Lebenserwartung weiblicher Katzen scheint etwas höher zu sein als die von Katern. Sterilisierte beziehungsweise kastrierte Tiere werden gemäß Studien der American Veterinary Medical Association älter als intakte Katzen.
  • Rasse: Tatsächlich gibt es Katzenrassen, die vermehrt ein höheres Alter von 17 und mehr Jahren erreichen. Dazu gehören unter anderem Balinesen, Siamkatzen, Burmakatzen, Perser und Ragdolls. Auf der anderen Seite finden sich Rassen, die weniger lang leben. Oft sind rassetypische Krankheitsdispositionen dafür verantwortlich. „Kurzlebigere“ Rassen sind (statistisch) zum Beispiel Abessinier, American Wirehair, Bengal- und Rexkatzen.

Wie beeinflussen typische Krankheiten die Lebenserwartung von Katzen?

Leider nehmen diverse Erkrankungen auch unabhängig von der Rasse Einfluss auf das Alter, das eine Katze erreichen kann. Zum Glück lassen sich viele verbreitete Krankheiten gut behandeln.

  • Katze mit FORL: Die Lebenserwartung wird durch die gefürchtete Zahnkrankheit nur indirekt beeinflusst. Bleibt FORL (feline odontoklastische resorptive Läsion) unbehandelt, kann es jedoch passieren, dass die Katze aufgrund von Zahnschmerzen zu wenig frisst und dabei Mangelerscheinungen entwickelt. Durch die unter Umständen sehr starken Schmerzen kann die Lebensqualität stark eingeschränkt sein. Schmerzen führen außerdem zur Ausschüttung von Stresshormonen, was wiederum für die Anfälligkeit für weitere Erkrankungen erhöht.
  • Katzen mit Asthma: Die Lebenserwartung ist, eine medikamentöse Behandlung vorausgesetzt, nicht grundsätzlich durch Asthma beeinträchtigt. Es bleibt allerdings das (seltene) Risiko, dass ein Asthmaanfall tödlich endet, wenn nicht sofort tierärztliche Hilfe erfolgt.
  • Katze mit Arthrose: Die Lebenserwartung beeinflusst die Gelenkverschleißerkrankung nicht, wohl aber die Lebensqualität des Tieres. Wie du arthrosekranke Katzen unterstützt, liest du hier.
  • Herzinsuffizienz: Ist die Katze herzkrank, kann die Lebenserwartung durch gezielte Medikation gewahrt werden. Dasselbe gilt für eine Katze mit Bluthochdruck. Die Lebenserwartung muss bei medikamentös eingestellten und betreuten Katzen nicht zwangsweise sinken.
  • Katze mit Anämie: Die Lebenserwartung hängt von der Einzelfalldiagnose ab. Blutarmut kann hingegen, je nach Auslöser, Ausprägung und Behandlungsstatus, einen tödlichen Verlauf nehmen.

Bekommt die Katze Cortison, ist die Lebenserwartung bei geringer Dosierung nicht tangiert. Kritischer ist in der Regel die Erkrankung, die die Cortisonbehandlung nötig macht.

Wie kann ich die Lebenserwartung meiner Katze erhöhen?

Um deiner Katze ein langes Leben zu ermöglichen, solltest du Wert auf optimale Versorgung, Ernährung und ärztliche Betreuung legen.

  • Seniorenkost: Im Alter benötigt deine Samtpfote besonders verträgliches Futter, das sie mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt. Senior-Katzenfutter bekommst du in vielen Sorten. Wenn du das Futter etwas anwärmst, setzt du Aromen frei, die appetitanregend wirken.
  • Gesundheits-Check-up: Ab dem zehnten Lebensjahr wird das Immunsystem der Katze schwächer. Du solltest deinen Tiger, unabhängig von Krankheitssymptomen, zweimal jährlich vom Tierarzt durchchecken lassen.
  • Pflege: Durch nachlassende Beweglichkeit nutzen sich die Krallen nicht mehr ausreichend ab, eventuell hat deine Samtpfote zunehmend Schwierigkeiten, sich selbst zu putzen. Leiste regelmäßig Pediküre und hilf ihr mit Bürsten und ab und zu mit einem angefeuchteten Waschlappen bei der Fellpflege.
  • Barrierefreiheit: Eine Katzentoilette mit niedrigerer Wanne sowie „Rampen“ zu höher gelegenen Lieblingsplätzen erleichtern der alternden Katze ihr Alltagsleben.

Wie alt ist die älteste Katze der Welt?

Die ältesten dokumentierten Katzen der Welt waren Baby und Creme Puff, gewöhnliche Hauskatzen aus den USA. Beide Tiere verstarben im stolzen Alter von 38 Jahren – an Altersschwäche.

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