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Katzen, Milch und Katzenmilch: Ein komplexes Thema

12.08.2023 - Lesedauer: 6 Minuten

Eine Katze trinkt Katzenmilch aus einer Schale

Eine Katze, die zufrieden Milch aus einer Schale schleckt – das ist ein allerliebstes Bild, das sich in den Vorstellungen vieler Menschen hält. Die Annahme, dass Milch ein Nahrungsmittel ist, das von Katzen geliebt und benötigt wird, etablierte sich über Generationen hinweg. Wahr ist auch: Ein Schälchen verführerisch duftende Milch wird eine Katze kaum unbeachtet stehen lassen. Und trotz alldem: Kuhmilch ist kein geeignetes Nahrungsmittel für deine Katzen und grundsätzlich nicht gut verträglich für unsere Schmusetiger.

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Dürfen Katzen Milch trinken?

Viele Katzen vertragen den in Kuhmilch enthaltenen Milchzucker, die sogenannte Laktose nicht. Mit menschlicher Laktoseintoleranz vergleichbar, verursacht der Genuss von Milch Verdauungsbeschwerden in Form von Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. All das hat physiologische Gründe: Jedes neugeborene Säugetier ist auf die Energiezufuhr in Form von Muttermilch angewiesen.

Interessanterweise kommen Katzenwelpen mit Milch noch ausgezeichnet zurecht. Das hängt mit der Ernährung der Kitten zusammen. Da Katzen zu den Säugetieren gehören, trinken die Babys in den ersten Lebenswochen ausschließlich Milch von der Mutter. Diese Katzenmilch ist speziell auf die Bedürfnisse der Katzenbabys abgestimmt und liefert den Kleinen alles, was sie für ihre Entwicklung brauchen.

Damit Kitten die Muttermilch von der Katze gut verdauen, produziert ihr Darm das Enzym Lactase. Nach einiger Zeit beginnen die Katzenwelpen, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Gleichzeitig gibt die Katzenmutter immer weniger Milch, bis diese schließlich ganz versiegt. Da es nun keinen Milchzucker mehr zu verdauen gibt, stellt der Katzendarm die Bildung von Lactase ein. Demzufolge bekommt erwachsenen Stubentigern Milch nicht mehr.

Laktoseintoleranz bei Tier und Mensch – eine historische Verbindung

Anders der Mensch: Dort, wo unsere Vorfahren in grauer Vorzeit mit der Haltung von Rindern und Kleinwiederkäuern wie Schafen und Ziegen begonnen haben, wurde schon bald auch die Milch als hochwertiges, Energie lieferndes Lebensmittel erkannt. Über viele Jahrtausende entwickelte sich beim menschlichen Organismus durch die Gewöhnung an Milch die vererbbare Fähigkeit, diese auch zu verdauen. Nur bei einem gewissen Prozentsatz der modernen Menschen ist genetische Laktoseintoleranz vorhanden. Im ostasiatischen Raum, in dem die Milchviehhaltung historisch kaum eine Rolle spielte, ist sie weitaus verbreiteter. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Fähigkeit, im Erwachsenenalter Milch verdauen zu können, einer Wechselwirkung aus Kulturentwicklung und Vererbung entstammt.

Doch zurück zu den Katzen …

… und ihrer kulinarischen Vorliebe für Milch. Auch hier spielt der Mensch eine Rolle. Domestizierte Katzen waren als Mäusefänger unverzichtbare Hausgenossen, vor allem im ländlichen Raum. Auf Bauernhöfen wurden meist auch Kühe gehalten und natürlich gemolken. Das verfügbare Produkt, das Wissen um Milch als gesunde Nahrungsquelle und die Anwesenheit von Katzen führten dazu, dazu, dass wohlmeinende Menschen den Tieren gelegentlich Milch anboten. Und tatsächlich: Bei sogenannten „Bauernhofkatzen“, die von klein auf an Milch gewöhnt sind, entwickelte sich, ähnlich wie beim Menschen, eine gewisse Laktoseverträglichkeit, die weitervererbt werden kann.

Milch schlabbernde Katzen als erinnertes, alltägliches Bild sind somit plausibel. Aber: Unsere Stubentiger sind heute in der Regel nicht mehr in einem Milchviehbetrieb aufgewachsen und die Laktoseverträglichkeit nicht in der ganzen Gattung verbreitet. Für dich als Katzenhalter:in bedeutet das: Selbst, wenn deine Katze laktosetolerant wäre, solltest du im Sinne des Tieres keine Experimente wagen. Geh davon aus, dass Kuhmilch nicht verträglich für deinen Stubentiger ist und ihm, neben Bauchschmerzen, auch andersartige Probleme bereiten kann, zum Beispiel:

  • Übergewicht durch die kalorienreiche Kost
  • Leberprobleme durch den relativ hohen Fettgehalt der Milch
  • Zahnstein, Karies und/oder Mundgeruch durch den hohen Milchzuckeranteil

Wie wäre es mit laktosefreier Milch für Katzen?

Das größere Problem ist zunächst die Laktose. Ein naheliegender Ausweg besteht vermeintlich darin, dem Stubentiger einfach laktosefreie Milch vorzusetzen. Aber auch das ist nicht ideal, und hierzu ist wiederum ein Blick auf die Muttermilch, also die arteigene Milchsorte nötig.

Ein Kalb, für das die Kuhmilch bestimmt ist, steht schon kurz nach der Geburt auf eigenen Füßen und muss in der Lage sein, im Zweifelsfall vor Fressfeinden davonlaufen zu können. Dafür braucht es viel Energie durch die fettreiche Milch. Katzen hingegen sind nach der Geburt zunächst Nesthocker mit einem wesentlich sparsameren Energieverbrauch. Dementsprechend magerer ist die Katzen-Muttermilch. Laktosefreie Milch wäre also für die Katze wohl bekömmlich, aber eine wahre Kalorienbombe, die der Gesundheit und Figur des Tieres schadet.

Wieso ist Milch tabu, Käse aber nicht?

Ebenso kalorienreich, bei Katzen-Snacks aber etabliert und bei den Stubentigern sehr beliebt sind hingegen verarbeitete Milchprodukte. Die sind eine gute Proteinquelle, die in Maßen, also als Leckerli, gegeben werden dürfen. Bei Käse verhält es sich so, dass durch den Reifeprozess von Hartkäse der Milchzucker fast gänzlich aus dem Produkt verschwindet. Von Parmesan und ähnlichen Sorten geht diesbezüglich keine Gefahr mehr aus. Bei Milchprodukten, die durch Bakterien vergoren werden, ändert sich ebenfalls die chemische Zusammensetzung. Hüttenkäse hat sich sogar als Erste-Hilfe-Mittel bei Durchfall bewährt. Die Rede ist allerdings durchweg von kleinen Portionen solcher Milchprodukte, etwa einem fingernagelgroßen Stück Hart- oder einem Löffel Hüttenkäse. Die mit solchen Kleinportionen aufgenommene Laktosemenge ist so gering, dass sie der Katze in der Regel keine Beschwerden bereitet.

Übrigens: Da Milchprodukte einen hohen Salz- und Phosphatgehalt haben, sollte dein Tiger, falls er unter einer Nierenerkrankung leidet, besser keinen Käse bekommen.

Was genau ist Katzenmilch?

Dein schnurrender Feinschmecker ist trotz aller Widrigkeiten ein großer Milch-Fan? Der Tiger muss nicht gänzlich darauf verzichten. Der Tierfutterhandel hält eine eigens konzipierte Lösung bereit. Spezielle Katzenmilch ist laktosereduziert, auf den Nährwertbedarf der Katze abgestimmt und, was sie besonders interessant als Nahrungsergänzungsmittel macht: Sie ist meist zusätzlich mit Taurin versetzt, einer Aminosäure, die für die Gesundheit einer Katze elementar ist. Auch eine Extraportion Vitamine und Kalzium wird durch Katzenmilch zugeführt: Eine wertvolle Zusatzernährung für tragende, säugende oder aus anderen Gründen geschwächte oder beanspruchte Katzen.

Bitte beachte: Katzenmilch ist kein Getränk. Es spricht nichts dagegen, wenn du der Katze gelegentlich als Leckerchen ein Schälchen Katzenmilch gönnst, aber die Milch ersetzt nicht das Trinkwasser.

Katzenmilch ist eine wahre Kalorienbombe. Verwende sie daher lediglich als besonderes Leckerchen zwischendurch. Eine kleine Portion pro Woche reicht völlig aus. Hast du Fellnasen mit wenig Durst, verdünnst du die Katzenmilch mit Wasser. Das animiert viele Tiere zum Trinken und erhöht die tägliche Flüssigkeitsaufnahme.

Generell gilt: Dürfen Katzen Milch trinken, sollte ihnen dennoch ausreichend frisches Wasser zur Verfügung stehen. Das ist der gesündeste Durstlöscher für die Miezen. Weitere nützliche Tipps dazu findest du in unserem Ratgeber über das Trinkverhalten von Katzen.

Wie lange soll ich Katzenaufzuchtmilch geben?

Aufzuchtmilch für Kitten gibst du genauso, wie es bei der Mutterkatze der Fall wäre: In den ersten drei bis vier Lebenswochen besteht die Kost noch vollständig aus Milch. Danach beginnst du langsam, den Babys Kittenfutter anzubieten. Fressen sie feste Nahrung, reduzierst du die Milchgabe stetig weiter und lässt sie schließlich ganz weg.

Weitere Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Kittenernährung und Milchgabe bekommst du in der Tierarztpraxis deines Vertrauens.

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