Dürfen Katzen Käse essen?
13.08.2023 - Lesedauer: 4 Minuten
Manche Stubentiger haben einen exquisiten Geschmack. Ergibt sich die Gelegenheit, wird in einem unbeobachteten Moment auch mal eine Scheibe Käse vom Frühstückstisch gemopst oder der Pizzakarton ausgeschleckt. Das sortenreiche Milchprodukt scheint felinen Feinschmeckern zu munden. Aber ist Käse ungesund für Katzen? Ist es bedenklich, wenn die Mieze sich unbemerkt bei Tisch bedient – oder sollte Käse sogar Teil der Katzenernährung sein? Hier erfährst du, ob Katzen Käse essen dürfen.
Ist Käse gesund für Katzen?
Käse gehört zu den verarbeiteten Lebensmitteln tierischen Ursprungs, an denen viele Katzen definitiv Geschmack finden. Grund dafür sind die enthaltenen Fette und Proteine. Sogar in vielen Katzen-Leckerlis ist Käse enthalten. Man könnte also auf den Gedanken kommen, dass Käse ein für Katzen geeignetes Nahrungsmittel darstellt. Aber ist das wirklich so?
Die Antwort auf die Frage, ob Katzen Käse essen dürfen, ist nicht allgemein verbindlich. Generell gilt: Käse ist zwar nicht giftig für Katzen, ist möglicherweise aber unverträglich. Bei manchen Tieren löst schon der Konsum eines kleinen Stückchens massive Verdauungsbeschwerden aus, besonders dann, wenn die Katze bestimmte organische Dispositionen mitbringt. Auch gibt es unter den verschiedenen Käsesorten Unterschiede hinsichtlich ihrer Bekömmlichkeit.
Knapp und vorab also: In den meisten Fällen ist Käse unbedenklich – in sehr kleinen Mengen einer Katze ohne widrige Befindlichkeiten als seltener Snack gereicht. Du siehst: Das sind bereits einige Einschränkungen. Aber was ist denn nun so kompliziert an der Frage, ob Katzen Käse essen dürfen?
Warum reagieren Katzen empfindlich auf Käse?
Käse ist ein Milchprodukt und enthält als solches Laktose oder Milchzucker. Laktose wird nicht von jedem individuellen Organismus gut vertragen. Das gilt für Katzen ebenso wie für laktoseintolerante Menschen, bei denen der Verzehr von Milchzucker massive Beschwerden auslöst. Ursache dafür ist Fehlen von oder Mangel an Lactase – das ist das Enzym, das der Körper zum Verdauen von Milchzucker benötigt. Der Körper ist nicht in der Lage, Milchprodukte korrekt aufzuschließen. Die Laktose gelangt unverdaut in den Dickdarm. Dort entstehen durch den Kontakt mit der Darmflora im Wesentlichen Säuren und Gase. Dies führt bei Katzen zu einer Reihe von Beschwerden:
- Durchfall
- Verstopfung
- Erbrechen
- Entzündungen im Magen-Darm-Trakt
Laktose kann gleichermaßen ein Allergen sein, also ein Stoff, der vom Immunsystem als fremd und gefährlich eingestuft wird und entsprechende Abwehrreaktionen auslöst. Einige Katzen reagieren somit allergisch auf Milch und Käse. Obwohl die organischen Vorgänge bei Laktoseintoleranz und Milchallergie sich voneinander unterscheiden, sind die Symptome ähnlich:
- Erbrechen
- Blähungen
- Durchfall
- Haarausfall
Leidet deine Samtpfote bekannterweise unter Laktoseunverträglichkeit oder einer Milchallergie, darf die Katze weder Käse essen noch sonstige Milchprodukte verzehren. Auch käsehaltige Katzensnacks sollten tabu sein.
Ist laktosefreier Käse bekömmlich für Katzen?
Betrachtet man lediglich die Laktose als problematisch für den Käsekonsum der Samtpfote, liegt die Vermutung nahe, dass ein laktosefreier Käse geeigneter ist. Bei der Herstellung solcher Produkte wird die Laktose durch Hinzufügen von Laktase neutralisiert oder auf ein sehr geringes Maß reduziert.
Im Fall von Käse vermindert sich der Laktosegehalt im Lauf des Reifungsprozesses. Als Faustregel gilt: Je älter und härter ein Käse ist, desto weniger Laktose enthält er. Solchen Käse dürfen Katzen essen. Sorten wie Parmesan, alter Gouda oder Appenzeller zum Beispiel sind von Natur aus laktosefrei. Weichkäse wie Brie oder Mozzarella hingegen sind stark laktosehaltig und damit, insbesondere in größeren Mengen, unbekömmlich für Katzen.
Übrigens: Blauschimmelkäse solltest du nicht bloß wegen des hohen Laktoseanteils von deiner Samtpfote fernhalten. Die Schimmelpilzkulturen sind für Katzen in der Regel giftig.
Es lässt sich also festhalten: Wenn deine Katze sich als kleiner Gourmet entpuppt und du ihr die Köstlichkeit gönnen willst, solltest du prinzipiell zu Hartkäse greifen.
Wie viel Käse darf eine Katze essen?
Auch wenn du eine Katze ohne besondere Lebensmittelempfindlichkeiten besitzt: Käse ist kein Katzenfutter und sollte in Maßen auf dem Speiseplan stehen. Neben der Laktose sind nämlich weitere Faktoren zu beachten.
- Kalorien: Käse hat einen hohen Fettgehalt und somit einen beträchtlichen Nährwert, der wiederum von Sorte zu Sorte variiert. Eine konkrete Mengenempfehlung lässt sich daher kaum formulieren. Als Anhaltspunkt: Eine ausgewachsene, normal gewichtige Katze sollte als Snack maximal ein Stück Hartkäse vom Format eines Brettspiel-Würfels bekommen – und auch das nicht jeden Tag.
- Salzgehalt: Käse ist protein- und fettreich und darüber hinaus auch verhältnismäßig salzig. Ein zu hoher Salzkonsum ist grundsätzlich der Gesundheit abträglich. Bei Notwendigkeit einer nitratarmen Diät, etwa bei Nierenproblemen, dürfen Katzen Käse nicht essen.
Fazit: Käse für Katzen – die Menge macht’s
Wenn deine Samtpfote Käse liebt und keine physiologischen Gründe (Laktoseintoleranz, Allergie, Nierenprobleme oder Übergewicht) dagegensprechen, ist ein käsehaltiges Leckerli oder ab und zu ein kleines Stück laktosearmer Hartkäse okay. Sollte der Tiger eigenständig ein Eckchen Käse stibitzt haben, besteht in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Käse sollte keinesfalls täglich im Futternapf landen, sondern für das Tier ein Genuss zu besonderen Anlässen bleiben.