Toyger: intelligente und spielfreudige Mini-Tiger zum Verlieben
30.04.2025 - Lesedauer: 3 Minuten

Mehr Stubentiger geht wirklich nicht: Die Toyger ist eine Rasse, die ihrem imposanten Vorbild aus dem Dschungel möglichst ähnlich sehen soll. So fällt auch ihr markantes Streifenmuster sofort ins Auge. Laut Definition handelt es sich um eine „Designerkatze“, bei der gezielte Verpaarung zum gewünschten Erscheinungsbild führen soll. Aber die agilen Katzen sind viel mehr als nur schön und exotisch: Unter dem Tigerfell verbergen sich verspielte, liebenswürdige Samtpfoten.
SteckbriefToyger
Rasse | Toyger |
Herkunft | USA |
Größe | mittelgross, etwa 50 Zentimeter Kopf-Rumpf-Länge, bis 36 Zentimeter Schulterhöhe |
Gewicht | 4,5 Kilogramm (Kater), 3,5 Kilogramm (Katze) |
Körperbau | langgestreckt, athletisch und muskulös, breite Brust, mittellange Beine, kräftige Pfoten |
Kopfform | lang und breit, kleine Ohren |
Augen | rund, tief sitzend; gelb oder grün |
Fell und Farbe | Kurzhaar, braune Tabby-Zeichnung |
Fellpflege | gelegentlich mit Fellbürste striegeln |
Charakter | intelligent, verspielt, anhänglich, selbstbewusst, ausgeglichen, gesellig |
Besonderheiten | scharf definierte, kontraststarke Tigerzeichnung |
Haltung | Wohnungshaltung mit gesichertem Balkon oder gesicherter Freigang, freut sich über einen Artgenossen |
Toyger: Charakter
Obwohl man es angesichts des Wildkatzen-Vorbildes nicht vermuten würde, ist die Toyger alles andere als unnahbar. Es handelt sich um wahre Schmusekatzen, die Streicheleinheiten von ihrem Halter einfordern, die gerne mit einem Artgenossen leben und sich in aller Regel auch mit Kindern und Hunden gut verstehen. Ein herausstechendes Merkmal ist die Schlauheit der Toyger-Katze.
Die Tiere benötigen geistige Herausforderung in Form von Intelligenzspielzeugen – für Cat-Agility oder Clickertraining sind sie die idealen Kandidaten. Kindern, die wissen, wie man mit Katzen spielt, finden in der Toyger eine wunderbare Kameradin. Ausserdem beeindrucken die Tiere mit ihrer selbstbewussten und ausgeglichenen Art. Selten geben sie die beleidigte Diva und sind nicht nachtragend, wenn einmal etwas nicht nach ihrer Nase läuft.
Haltung und Pflege der Toyger
Eine besondere Veranlagung für (Erb-)Krankheiten ist bei Toyger-Katzen nicht bekannt. Sie gelten sogar als recht robust. Die Pflege stellt keine speziellen Anforderungen an den Halter: Kämm lediglich hin und wieder das kurze, dicke Fell. Die Rasse eignet sich für Wohnungshaltung mit gesichertem Balkon oder mit gesichertem Garten.
Auch wenn sie keinen unbändigen Freiheitsdrang haben, steckt viel Power in den kleinen Tigern. Sie wollen Action und Abwechslung. Tägliche ausgiebige Spieleinheiten mit ihren Menschen und das Herumtoben mit einem Artgenossen sind ein Muss.
Farben der Toyger
Die einzige zulässige Farbe für die Toyger ist eine braun-getigerte Tabby-Zeichnung mit grauen, braunen und schokoladenfarbigen Haaren und rötlich-orangefarbenem Grundton; es gibt Bemühungen, auch andere Basisfarben zu etablieren (sogenannte „Snow“- und „Silber-Toyger“ mit weiss-grauer Grundfarbe). Die Streifen sollen möglichst geschlossen und mit zufälligen Dehnungen verlaufen; im Fachjargon spricht man von einer „Mackerel“-(Makrelen)-Zeichnung. Viele Toyger haben – wie ihr wilder Cousin aus Asien – einen helleren Bauch und weisse Innenschenkel.
Die Geschichte der Toyger
Eine Katze, die äusserlich einem Tiger ähnelt – dies war in den frühen Neunzigern das Zuchtziel der Katzenliebhaberin Judy Sudgen. Durch gezielte Verpaarung wollte sie das Tabby-Muster dergestalt verstärken, dass es sich im Gesicht und an den Beinen fortsetzte. Dazu simulierte Sudgen am Computer mögliche Kreuzungsergebnisse verschiedener Katzenrassen.
Stammeltern der Rasse wurden schliesslich ein Bengal-Kater und eine „gewöhnliche“ amerikanische Tabby-Kurzhaarkatze. 1993 brachte eine Strassenkatze aus Indien ihre gepunkteten Ohren in den Genpool ein. Erst seit 2007 ist die Rasse als „Californian Toyger“ offiziell anerkannt, allerdings bislang nur vom amerikanischen Verband The International Cat Association (TICA).
Auch in der Schweiz gibt es zwischenzeitlich Toyger-Züchter, die aber nicht vom kynologischen Verein Schweiz (SKG) anerkannt sind. Die Rassekatze ist hochpreisig: Liebhabertiere – das sind Tiere, die aufgrund kleiner Abweichung vom Rassestandard, zum Beispiel unerwünschter Abzeichen, nicht als Zuchttiere verwendet werden – kosten um die 1’800 Franken, Zuchtexemplare wesentlich mehr. Achte beim Kauf einen seriösen Anbieter.
Besonderheiten der Toyger
Toyger sind vom Kopf bis zur Schwanzspitze gestreift – anders als bei klassischen Tabby-Katzen verschwimmen die Tigerstreifen nicht in Richtung Kopf und Pfoten ineinander, sondern sind klar definiert. Das Fell ist insgesamt auffällig dick, was ihm eine samtig-plüschige Textur verleiht. Ein weiteres charakteristisches Kennzeichen ist die hohe Intelligenz: Die Katzen benötigen ständig neue Herausforderungen. Übrigens sind viele Toyger, ganz katzenuntypisch, gar nicht wasserscheu.