Eine Initiative für das Tierwohl
Es ist wieder Veganuary: Mit weniger Fleisch im Napf kann auch dein auch Hund einen Beitrag zu Klimaschutz und Tierwohl leisten
Pflanzliche Alternativen
Seit 2014 motiviert die Initiative Veganuary Menschen weltweit dazu, im ersten Monat des Jahres genussvoll pflanzliche Ernährungsalternativen zu entdecken. Viele Menschen die Tiere lieben und selbst Haustiere halten fragen sich früher oder später auch, wie sie ihre Lieblinge gesund ernähren können, ohne Umwelt und Nutztieren zu schaden. Mittlerweile findest du in den Futterregalen immer häufiger vegetarische und vegane Futtermittel und Snacks für Hunde, die euch helfen euren CO2-Pfotenabdruck zu verkleinern.
Keine reinen Fleischfresser
Doch bekommt dein Hund mit einem pflanzlichen Futter, auch alle Nährstoffe, die er braucht, um gesund zu bleiben? Die Antwort hängt von der Qualität des Futters ab. Im Laufe der Domestikation hat sich der Verdauungstrakt des Hundes an unseren angepasst. Hunde sind keine reinen Fleischfresser mehr, sondern auch in der Lage, pflanzliche Nahrung zu verwerten. Man bezeichnet sie heute als Carni-Omnivoren also Fleisch- und Allesfresser. Es spielt für sie keine Rolle, ob die Nährstoffkomponenten pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sind. Wichtig ist nur, dass alle Mikro- und Makronährstoffe im richtigen Verhältnis zur Verfügung stehen.
Kein Komplettverzicht notwendig
Doch es muss auch nicht unbedingt ein Komplettverzicht sein: Auch eine Mischkost aus fleischbasiertem und pflanzlichem Futter ist möglich. Zum Beispiel kannst du Gemüse-Pellets in Wasser quellen lassen und unter das fleischbasierte Futter mischen und so den Fleischanteil verringern. Selbst wenn ihr nur bei den Snacks auf vegetarische oder vegane Produkte umsteigt, könnt ihr schon die Fleischmenge reduzieren. Neben den positiven Auswirkungen auf Umwelt, Klima und Tierwohl, kann eine vegetarische oder vegane Ernährung bei Hunden auch gesundheitliche Vorteile haben – zum Beispiel, wenn dein Hund mit Allergien oder Unverträglichkeiten auf tierische Proteine reagiert. Auch bei Verdauungsproblemen, Niereninsuffizienz und Fehlfunktionen der Schilddrüse kann sich ein pflanzliches Futter unter Umständen vorteilhaft auswirken. Tierärztin Sandra Suren von Dr. Fressnapf pflichtet dem bei: „Im Krankheitsfall kann eine fleischreduzierte Ernährung Nieren und Verdauung entlasten. Es gilt: so viel wie nötig, so wenig wie möglich.“
Auf die Qualität kommt es an
Ein pflanzliches Futter muss ausgewogen zusammengestellt sein und auf die Bedürfnisse der verschiedenen Lebensphasen deines Hundes eingehen. Das gilt umso mehr, wenn es sich um ein Alleinfuttermittel handelt. Achte beim Kauf auf die Deklaration der Inhaltsstoffe, die pflanzlichen Proteinquelle und den Proteingehalt. Denn auf die die Aminosäuren-Zusammensetzung der Proteine – die sogenannte biologische Wertigkeit – kommt es an. Je mehr diese der körpereigenen ähnelt, desto besser können sie verstoffwechselt werden. Als Richtwert wurden Eier definiert mit einer biologischen Wertigkeit von 100 Prozent, dicht gefolgt von Rindfleisch mit um die 92 Prozent. Auch pflanzliche Proteine haben unterschiedliche biologische Wertigkeiten – beispielsweise weisen Linsen eine geringe Wertigkeit von um die 45 Prozent auf. Bohnen pendeln sich zwischen 60 und 72 Prozent ein. Am besten stehen Kartoffelproteine da, die mit rund 97 Prozent biologisch sehr wertvoll in der Hundeernährung sind. Auch Soja kann mit Fleischproteinen mithalten. Ein guter Indikator für ein hochwertiges Futter ist, wenn es in Zusammenarbeit mit auf Tierernährung spezialisierten Tierärzt:innen entwickelt wurde. „Sind ausreichend Eiweiß, essenzielle Aminosäuren und alle anderen Nährstoffe enthalten, spricht nichts gegen eine vegane Fütterung, doch gesundheitliche Vorteile ergeben sich nicht“, erklärt Dr. Suren. Auf eine fleischlose Ernährung solltest du aber verzichten bei Jungtieren, deren Wachstum noch nicht abgeschlossen ist und bei Muttertieren während der Trächtigkeit oder Stillzeit. Bei altersschwachen Senioren oder Tieren mit Vorerkrankungen solltest du dich sicherheitshalber tierärztlich beraten lassen.
Langsame Futterumstellung
Bei all dem Tatendrang und guten Neujahrsvorsätzen darfst du aber nicht vergessen, die Ernährung deines Hundes langsam und schrittweise umzustellen. Ein plötzlicher Futterwechsel kann zu Verdauungsbeschwerden führen. Mische anfangs nur ungefähr ein Viertel des neuen Futters mit dem alten und behalte diese Mischung einige Tage bei. Verträgt dein Vierbeiner diese Mischkost erhöhst du schrittweise und wieder im Verlauf von einigen Tagen auf die Hälfte und im Anschluss Dreiviertel des vegetarischen oder veganen Futters, bis du ihn ganz umgestellt hast. Am besten lässt du dich tierärztlich begleiten: Frage in der Tierarztpraxis deines Vertrauen nach, welches Futter für den Gesundheitszustand deines Hundes am besten geeignet ist und ob etwas gegen die Umstellung spricht. Beobachte deinen Vierbeiner während und nach der Umstellung genau: Stumpfes Fell, Müdigkeit und Abgeschlagenheit können ein Hinweis auf eine Mangelernährung sein. Durch einen Bluttest lassen sich solche Mängel schnell erkennen.