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Kangal: sehr selbstständiger Herdenschutzhund mit Charakter

13.08.2023 - Lesedauer: 6 Minuten

Kangal Hund steht auf einer Weide und bewacht eine Schafherde

Der Kangal ist ein großes Tier, dessen Anblick beeindruckt. In der Türkei wird er schon seit Jahrhunderten als Herdenschutzhund und Wachhund gehalten. Die Aufgabe, seine Herde zu beschützen, erledigte er in den kargen Gebieten oft wochenlang eigenständig und ohne Menschen in seiner Nähe. Diese Selbstständigkeit gepaart mit einem territorialen Anspruch macht die Erziehung des intelligenten Vierbeiners nicht einfach, deshalb muss er gut sozialisiert und konsequent erzogen werden.

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Ein türkischer Hirtenhund

Beim Kangal handelt es sich um einen türkischen Hirtenhund, dessen Vorfahren vermutlich schon vor über tausend Jahren mit den Menschen zusammenlebten. Besonders in Zentral- und Ostanatolien setzten Hirten ihn zum Schutz ihrer Schafherden ein. Aufgrund ihrer enormen Größe und Kraft konnten die Hunde ihre Herden sogar gegen Wölfe und Bären verteidigen.

Seit den 1970er-Jahren setzten die türkische Polizei und das Militär den Riesen gerne als Diensthund ein. Von 1980 bis 2018 gehörte er als offiziell anerkannte Rasse gemeinsam mit dem Akbaş und dem Karabaş zum von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) bezeichneten anatolischen Hirtenhund. Seit 2018 erkennt die FCI den Hund unter dem Namen Kangal als eigenständige Rasse an. Übrigens: Der Name Karabaş, den er zuvor trug, bedeutet „schwarzer Kopf“ und bezieht sich auf die schwarze Zeichnung in seinem Gesicht.

Charakter des Kangals

Der stolze Vierbeiner ist an sich ein friedfertiges und gelassenes Tier, das sich seinen Besitzern gegenüber sehr loyal verhält. Allerdings ist er naturbedingt als Wach- und Herdenschutzhund sehr aufmerksam und Fremden gegenüber misstrauisch. Wenn er seine Herde, sein Territorium oder eben seine Menschen als bedroht ansieht, entscheidet er schnell und ohne Ansage, einzugreifen. Aus diesem Grund benötigt der große Anatole eine konsequente Führung und einen Chef, den er auch kompromisslos anerkennt. Gegenüber seinem Menschen ist der Kangal sanft und anhänglich, kann aber bei falscher Sozialisation oder Erziehung ein ausgesprochen dominantes Verhalten an den Tag legen. Der türkische Kangal ist äußerst eigenständig und genügsam. Schließlich war er beim Herdenschutz teilweise wochenlang auf sich gestellt.

Der Kangal als Listenhund

An sich ist der Kangal weder aggressiv noch gefährlich. Doch aufgrund seiner Neigung zu einem stark dominanten Auftreten sowie seinem Beschützerinstinkt gehört der Kangal mancherorts zu den Listenhunden. Dies bedeutet, dass seine Haltung prinzipiell nicht verboten ist, es in einigen Ländern allerdings besondere Auflagen wie einen Hundeführerschein für den Halter und einen Wesenstest für den Hund gibt. In manchen Ländern wie Dänemark ist die Einfuhr dieser Hunde komplett verboten. Obendrein fällt die Hundesteuer für Listenhunde deutlich höher aus.

Hier findest du die Verordnungen der deutschen Bundesländer, in denen der Kangal als Listenhund eingestuft wird:

Hamburg

Hessen

Gemessen an der Beißkraft belegt der Kangal Platz eins im weltweiten Vergleich. Mit einer Beißkraft von 743 PSI (pounds per square inch, Deutsch: Pfund pro Quadratzoll) übertrifft er sogar die eines Löwen. Damit gilt der Kangal als stärkster Hund der Welt, denn das wird anhand der Bisskraft festgelegt. Kein Wunder, dass sie als Hirtenhunde so beliebt waren und es mit Wölfen sowie Bären aufnehmen konnten. Ein Kampfhund ist der Kangal nicht: Herdenschutzhunde und Kampfhunde solltest du nicht verwechseln.

Eine Nahaufnahme eines Kangal

Wie groß und wie schwer wird ein Kangal?

Auch wegen seiner Maße zieht der Kangal alle Blicke auf sich. Ein Kangal erreicht eine Größe von bis zu 80 Zentimetern Widerristhöhe. Damit gehört er zu den größten Hunderassen der Welt. Lediglich folgende Rassen schlagen ihn in der Größe:

Diese fünf Rassen werden über 80 Zentimeter, teilweise gar über 90 Zentimeter groß. Bei ihrer staatlichen Erscheinung bringen die Hirtenhunde ungefähr zwischen 40 und 60 Kilogramm auf die Waage.

Haltung und Erziehung des Kangals

Der große Hirtenhund braucht ab dem Welpenalter eine kontinuierliche und konsequente Erziehung. Als Besitzer musst du dich unbedingt als Chef durchsetzen. Daher eignet sich der Kangal nicht als Anfängerhund. Genauso wenig ist er ein klassischer Familienhund. Dazu schätzt er einerseits seine Selbstständigkeit zu sehr, andererseits lässt sich kaum voraussagen, wie er sich aufgrund seiner Dominanz mit kleinen Kindern versteht. Generell ist es zwar möglich, dass ein gut erzogener und artgerecht gehaltener Kangal zum treuen Familienfreund wird, doch in erster Linie bleibt er ein Herdenschutzhund.

Der Besuch von Welpenstunden und der Hundeschule ist für das Erlernen der Grundkommandos dringend erforderlich. Gleichzeitig kann die frühe und stete Begegnung mit anderen Hunden dem natürlichen Misstrauen dieser Rasse gegenüber Artgenossen entgegenwirken. Gelingt dies nicht, zeigt der Kangal beim Aufeinandertreffen mit fremden Tieren häufig ein dominantes Verhalten. Da der ausdauernde Vierbeiner viel Bewegung braucht, sind ausgiebige Spaziergänge für ihn ein absolutes Muss. Darüber hinaus benötigt er ein eigenes, möglichst großes Territorium, zumindest aber einen sicher eingezäunten Garten. Eine Wohnungshaltung kommt nicht infrage.

Pflege des Kangals

Aufgrund der Tatsache, dass der Kangal bei seiner natürlichen Aufgabe, dem Schutz seiner Herde, für sich selber sorgen muss, ist er im Ganzen ein anspruchsloses Tier. Er benötigt kein Spielzeug, aber viel Platz und ausreichende Beschäftigung in Form von Bewegung. Das halblange bis lange Fell sollte regelmäßig gebürstet werden, vor allem während des Fellwechsels täglich. Gewöhne ihn bereits im Welpenalter daran, genießt er diese Fürsorge seines Menschen sicher.

Gesundheitliches zum Kangal

Bei der Zucht des Kangal stand das Aussehen nicht im Fokus. Daher handelt es sich um einen robusten Hund mit einer Lebenserwartung von zwölf bis 15 Jahren. Das ist für einen Hund seiner Größe sehr hoch. Sein Fell schützt ihn vor Sonne und Frost. Somit machen ihm weder hohe noch niedrige Temperaturen zu schaffen. Beim Futter zeigen sich die großen Vierbeiner genügsam. Achte darauf, dass dein Kangal nicht zu viele Treppen steigt oder springt. Denn das begünstigt gerade bei der Größe und dem Gewicht Gelenkprobleme wie Arthrose.

Einen Kangal kaufen

Wenn du dich für einen Kangal entschieden hast, dann wende dich an einen seriösen Züchter, der das Tier von Beginn an entsprechend sozialisiert. So vermeidest du spätere Probleme mit dem stolzen Hirtenhund. Gute Züchter gehören dem VDH (Verband für deutsches Hundewesen) an. Erkundige dich außerdem, ob der Züchter bereits Erfahrung mit den Hunden hat. Der Preis für einen Kangal-Welpen liegt bei etwa 700 Euro bis 1.200 Euro.

Neben der Suche nach einem seriösen Züchter solltest du dich mit den Vorschriften deines Landes beziehungsweise Bundeslandes vertraut machen. Gilt der Kangal als Listenhund und muss er insofern spezielle Auflagen erfüllen?

Eine Alternative zum Züchter stellt ein Kangal aus dem Tierheim dar. Hier findest du hin und wieder auch einen Kangal-Mix. Oftmals haben ihre Vorbesitzer die Ansprüche der Hunde unterschätzt. Hier ist es dringend ratsam, die Vorgeschichte der Hunde aus zweiter Hand zu recherchieren, damit du weißt, was dich erwartet.

Steckbrief Kangal

Rasse
Kangal
Herkunft
Türkei
Klassifikation
Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen, Sektion 2 Molossoide, 2.2. Berghunde, ohne Arbeitsprüfung
Größe
Widerristhöhe circa 70 bis 80 Zentimeter
Gewicht
40 bis 60 Kilogramm
Körperbau
schlank, muskulös, ausgewogene Körperproportionen
Augen
weit auseinanderliegend und klein; golden bis braun
Ohren
mittelgroß, weit auseinanderliegend und flach anliegend
Fell und Farbe
kräftig mit Unterwolle; Creme bis Dunkelgrau, Maske: schwarz
Besonderheiten
in einigen Ländern und Bundesländern ein Listenhund
Charakter
ruhig, wachsam, beschützend, eigenständig, intelligent, Neigung zur Dominanz
Pflege
pflegeleicht, gelegentliches Bürsten
Gesundheit
robuste Rasse, keine bekannten Erbkrankheiten

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