Das Chinchilla im Portrait: Putziger Nager aus den Anden
06.06.2024 - Lesedauer: 3 Minuten
Chinchillas sind wunderschöne Tiere mit seidigem Fell, grossen Ohren und ausdrucksvollen Augen. Da sie sich viele Wildtiereigenschaften bewahrt haben, macht es viel Freude, sie zu beobachten. Gleichzeitig werden sie mit ein wenig Geduld zahm und lassen sich bereitwillig streicheln. Du brauchst für die Haltung viel Platz, denn Chinchillas möchten, immer mindestens zu zweit, in einem geräumigen Gehege leben. Die Nagetiere sind übrigens dämmerungs- und nachtaktiv und eignen sich daher nicht für Kinder.
Woher kommt das Chinchilla?
Die Heimat der Chinchillas ist Südamerika. In der kargen Bergwelt der Anden leben die possierlichen Nagetiere in Felsspalten und Höhlen und trotzt den extremen Klimaschwankungen. Sie ernähren sich dort von Büschen und Gräsern. Ihren Namen haben die Chinchillas übrigens von den Spaniern bekommen: „Chincha-Indianer“ heissen die Ureinwohner dieser Gegend, die diese kleinen Nager sehr schätzten.
Chinchillas brauchen Badesand
Bei uns kennt man die Langschwanz-Chinchillas in sieben Farbvarianten. Der Schwanz ist buschig wie der eines Eichhörnchens, die Ohren sind dagegen beinahe haarlos, die Knopfäuglein schwarz. Die Nagetiere haben lange Barthaare und einen seidigen Pelz, den sie selbst in Ordnung hatlen: Chinchillas dürfen nie gebadet werden. Werden sie nass, können sie sich schwer erkälten und an den Folgen sogar sterben. Stattdessen musst du den Tieren eine kippsichere Schale mit speziellem Chinchillasand zur Verfügung stellen. In diesem Sandbad reinigen die Nager ihr Fell, bauen Spannungen ab und treten mit ihren Artgenossen in sozialen Kontakt.
Die Nagetiere sind gute Springer
Chinchillas haben fünf Zehen an jeder Pfote und können damit geschickt ihre Nahrung bearbeiten. Kräftig und lang sind die Hinterbeine, was die Nagetiere zu guten Springern macht. Deshalb ist es ganz wichtig, dass du deinen Lieblingen ein genügend grosses Gehege mit mehreren Etagen zum Klettern und Hüpfen zur Verfügung stellst. Auch eine grosszügige Voliere kannst du zum Chinchillaheim umfunktionieren. Zwei bis sechs Tiere können in einer nagesicheren Voliere mit einem Mindestvolumen von 8 m³ gehalten werden. Die Mindestmasse von 2 m Breite und 2 m Höhe sind sehr wichtig, damit deine Chinchillas sich ausreichend, auf mindestens drei Etagen, bewegen können. Für jedes weitere Tier muss das Volumen um mindestens 1 m³ vergrössert werden. Aufgrund des grossen Bewegsdrangs hält man die Chinchillas optimalerweise in einem eigenen «Chinchillazimmer».
Neben Sandbäder brauchst du mehrere Näpfe, Wassertränken, Schlafhäuschen und Heuraufen. Alles sollte möglichst stabil sein, da Chinchillas alles Mögliche und Unmögliche annagen. Für die Zähne stellst du deinen Tieren ungiftige, ungespritzte Äste zur Verfügung. In deiner Fressnapf Filiale findest du Zubehör, mit dem du das Gehege abwechslungsreich gestalten kannst.
Der Speiseplan deiner Chinchillas
Und das steht auf dem Speisezettel deiner Chinchillas: Chinchillas brauchen rund um die Uhr hochwertiges rohfaserreiches Heu, das auch die Hauptnahrung der Tiere sein muss. Zusätzlich sollte man, je nach Lebensumständen ca. ein Esslöffel Chinchillafutter geben. Auch getrocknete Kräuter und Blüten gehören auf den Speiseplan.
An frische Kräuter und Gräser müssen die Tiere sehr vorsichtig gewöhnt werden, sind dann aber eine gesunde Abwechslung. Obst und Gemüse gehören nur als seltene Leckerei auf den Speiseplan, z.B. ab und zu eine Hagebutte, etwas getrocknete Karotten, ein Stückchen Apfel etc. Da Chinchillas eine sehr empfindliche Verdauung haben, muss jeder Futterwechsel sehr behutsam vorgenommen werden. Kräutermischungen aus deiner Fressnapf Filiale können dazu beitragen, dass deine hübschen Nager lange fit und gesund bleiben.
Nagehölzer sind sehr wichtig, damit die Zähne täglich abgenutzt werden. Es eignen sich der Apfelbaum, der Birnenbaum, der Haselnussstrauch, der Heidelbeerbusch und der Johannisbeerbusch. Alle Zweige sollten jedoch nur im getrockneten Zustand gefüttert werden. Die Äste sollten aus Gebieten ohne Spritzmittel-Einsatz stammen. Thuja und Eibe sind giftig. Ebenfalls absolut ungeeignet sind harzende Bäume wie Tannen, Blätter von Steinobstbäumen, Kastanienbäume und Eichen. Auch wenn Chinchillas an wüstenartiges Klima angepasst sind, müssen sie dennoch Wasser trinken. Frisches Wasser sollte immer zur Verfügung stehen.
Steckbrief Chinchilla
Herkunft | Südamerika |
Grösse | 25 cm (Weibchen) bis 35 cm (Männchen) |
Gewicht | 300 g (Weibchen) bis 600 g (Männchen) |
Lebenserwartung | 10 bis 22Jahre |
Geschlechtsreife | beim Weibchen zwischen dem 4-6 Monat beim Böckchen zwischen dem 6-8 Monat |
Zuchtreife | beim Weibchen nicht vor dem 10. Lebensmonat
Säugezeit: sechs Wochen |
Würfe pro Jahr: | ein bis drei |
Tragzeit: | 108 bis 111 Tage |