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Zeckengefahr steigt: Neue FSME-Risikogebiete in Deutschland

11.08.2023 - Lesedauer: 3 Minuten

Eine Zecke (Gemeiner Holzbock) auf einem Grashalm

Zecken sind nicht nur eklige Quälgeister, sondern eine ernste Bedrohung für die Gesundheit von Mensch und Tier. Kaum wird es draußen wärmer, sind die winzigen Blutsauger wieder aktiv. Während Hunde nach Zeckenstichen häufig an Lyme-Borreliose, Ehrlichiose und Babesiose erkranken, ist für Menschen die Übertragung von FSME besonders tückisch. Drei neue Regionen sind jetzt zu FSME-Risikogebieten erklärt worden.

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Was ist FSME?

FSME ist die Abkürzung für Frühsommer-Meningoenzephalitis, eine Erkrankung des Nervensystems. Eine Infektion mit dem FSME-Virus kann beim Menschen zu einer Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten führen. Manchmal bleiben Symptome aus oder ähneln lediglich denen eines grippalen Infekts. Es kann aber auch zu schweren Verläufen mit bleibenden Schäden und schlimmstenfalls Todesfolge kommen. Gerade ältere Menschen und Kinder sind gefährdet. FSME ist nicht mit Medikamenten heilbar, vorbeugender Schutz besteht nur nach einer entsprechenden Impfung.

Hier ist die Gefahr am größten

Das Robert Koch-Institut (RKI) weist regelmäßig Regionen in Deutschland aus, in denen die Gefahr einer FSME-Übertragung durch Zecken besonders hoch ist. Jetzt sind drei neue Gebiete hinzugekommen, mittlerweile stehen bundesweit 178 Kreise auf der Risikoliste. Die neuen FSME-Risikogebiete sind laut RKI die Landkreise Anhalt-Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) und Fürstenfeldbruck (Bayern) sowie der Stadtkreis München (Bayern).

Grundlage der Informationen des RKI sind die tatsächlich gemeldeten Fälle von FSME in den entsprechenden Regionen. Im RKI-Bericht steht: „Im Jahr 2022 wurden insgesamt 546 FSME-Erkrankungen übermittelt. Dies entspricht einer Zunahme von 30 Prozent gegenüber dem Wert im Vorjahr (421 FSME-Erkrankungen).“ 2022 habe es zwei Todesfälle gegeben.

Zur aktuellen Karte der FSME-Risikogebiete des RKI

Welche Zeckenart überträgt das Virus?

Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) gilt als häufigster Überträger von FSME. Er kann aber gleichzeitig auch lebensgefährliche Erreger von Krankheiten wie Lyme-Borreliose und Anaplasmose auf Hunde übertragen. Deshalb Vorsicht! Zwar erkranken Hunde sehr viel seltener an FSME als Menschen, aber gerade in den als Risikogebiet ausgewiesenen Kreisen solltest du nicht nur dich selbst vor den fiesen Parasiten schützen, sondern auch besonders auf deinen vierbeinigen Liebling aufpassen.

Und wenn sich dein Hund doch mit FSME angesteckt hat? Erste Anzeichen dafür können sein, dass er hohes Fieber bekommt. Auch Schwindel, Lähmungen oder Krampfanfälle können eine Indiz für eine Infektion sein. Weil aber natürlich auch viele andere Erkrankungen dahinterstecken können, gilt wie immer: Nichts wie ab in die nächste Tierarztpraxis! Es ist zwar eher unwahrscheinlich, dass dein Hund sich mit dem FSME-Virus infiziert hat, aber nur eine eingehende Untersuchung bringt Klarheit.

Wirksamer Zeckenschutz kann Leben retten

Expert:innen wie die Ständige Impfkommission (Stiko) sind sich sicher: Wer in einem der ausgewiesenen Risikogebieten lebt oder dort Urlaub macht und viel in der Natur unterwegs ist, sollte sich unbedingt durch eine Impfung gegen FSME schützen. Das RKI berichtet, 98 Prozent der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten seien gar nicht oder nur unzureichend geimpft gewesen. Gerade in den am meisten betroffenen Regionen Deutschlands seien die Impfquoten sehr niedrig.

Und was ist mit unseren tierischen Begleitern? Zecken suchen sich schließlich besonders gerne Hunde als Wirte aus. Eine FSME-Impfung für Hunde gibt es nicht. In diesem Ratgeber liest du ganz ausführlich, was verantwortungsbewusste Hundebesitzer:innen tun sollten, um Zecken und ihren gefährlichen Krankheitserregern keine Chance zu lassen. Denn folgenschwere Erkrankungen wie Babesiose oder Borreliose sind vermeidbar! Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen steht langen gemeinsamen Spaziergängen im Grünen nichts im Wege.

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